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Kurt Bühlmann schreibt regelmässig Kommentare betreffend die wirtschaftlichen Aktualitäten und Abläufe in Europa und in der Welt.

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Sturmwind in der Finanzwelt - Ein Krisenbuch

12.06.2020 Währenddem ich das Buch mit dem Titel «Die Krise – was tun?» vorbereite, werden Tonnen von (wertlosem) Geld hergestellt. Wie die Zeitung Le Monde in ihrer Ausgabe vom 4. Juni 2020 schreibt, kündigt die EZB (Europäischen Zentralbank) einen neuen und enormen Unterstützungsplan für die Wirtschaft an. Aus dem Französischen übersetzt :

Am Donnerstag, den 4. Juni brachte die Frankfurter Institution erneut die monetäre Bazooka auf den Plan, indem sie das im März angekündigte Schuldenkaufprogramm in Höhe von 750 Milliarden Euro um 600 Milliarden Euro aufstockte. Ihr Plan, der Ende 2020 auslaufen sollte, wurde bis Mitte 2021 verlängert. Insgesamt liegen mehr als 1.600 Milliarden Euro auf dem Tisch. Diese Summen übersteigen bei weitem alles, was zur Zeit der Krise in der Eurozone getan wurde. Noch nie zuvor liess die EZB die Banknotendruckmaschine derart drehen. Nicht nur die Beträge sind historisch, auch die Dauer ihrer Intervention wird verlängert. Der PEPP (Pandemieplan) wird bis Ende Juni 2021 verlängert, während er ursprünglich Ende 2020 auslaufen sollte. Darüber hinaus kündigt die EZB an, dass sie beabsichtigt, die auf den Märkten gekauften Schulden "mindestens bis Ende 2022" zu behalten.

Konkret handelt es sich um eine "Monetarisierung" der Schulden: Es ist das von der EZB geschaffene Geld, das die Staaten finanziert, und nicht private Investoren.

Tatsache bleibt, dass sich das im März mit 750 Milliarden Euro gestartete PEPP bereits als unvollständig erwies. Die EZB hat bereits 235 Milliarden ausgegeben, und bei diesem Rhythmus wäre der Plan im Oktober ausgeschöpft gewesen. Er musste daher erhöht werden. Aber selbst die am Donnerstag angekündigte Erhöhung könnte nicht ausreichen. Wenn die EZB im gleichen Tempo weitermacht, werden die 1.350 Milliarden im Februar 2021 erschöpft sein. Bis dahin wird sich entweder die Wirtschaft wieder erholt haben und die Zentralbank wird den Fuß vom Pedal nehmen können. Oder, was wahrscheinlicher ist, während des Winters wird eine neue Verlängerung notwendig sein.

Eine andere interessante Neuigkeit wurde mir am 10 Juni von der Agentur Reuters zugespielt: Exklusiv: die EZB studiert das Projekt einer "bad bank" gegen das Coronavirus. Nach Angaben der Agentur Reuters befürchtet die EZB den Ausbruch von Zahlungsausfällen nach der Epidemie. Das bedeutet, dass Kreditnehmer ihre Kredite nicht zurückzahlen werden, weil sie bankrott sind. Und wenn Kreditnehmer die Banken nicht zurückzahlen, haben die Banken ein Problem. Wenn die Banken ein Problem haben, dann haben unsere Ersparnisse ein Problem, und wenn die Banken ein Problem haben, dann haben wir alle ein Problem und sogar ein ernstes Problem! In diesem Zusammenhang bereitet die Europäische Zentralbank eine bad bank vor, um Hunderte von Milliarden Euro an Krediten darin unterbringen zu können, die aufgrund der Covid-19-Krise möglicherweise nicht zurückgezahlt werden. Diese Bad Bank würde dann Anleihen ausgeben, die die Banken im Austausch gegen Portfolios ausstehender Kredite kaufen würden. Die Banken könnten dann diese Anleihen als Sicherheit bei der EZB hinterlegen, um sich zu finanzieren, erklärte eine Quelle.

Ich höre hier auf und füge hinzu, dass dieses absolut "geniale" System der Einbringung von (faulen) Forderungen in eine bad bank (der Name spricht für sich), der Ausgabe von (faulen) Anleihen, die dann als Sicherheit bei der EZB (Europäische Zentralbank) hinterlegt werden, um eine Finanzierung zu erhalten, mit Sicherheit funktionieren wird! Ich habe es als Kind getestet, als ich mit meinen Jugendfreunden Monopoly spielte. Ich habe meine Freunde oft vor dem Bankrott gerettet, indem ich ihnen Kredite (via Monopoly-Geld) gegen Schuldscheine gegeben habe, damit der Spaß (für mich) weitergehen konnte... Frage: wer möchte mit mir spielen?

Bleiben Sie wachsam, halten Sie Ihre Augen offen und freuen Sie sich auf mein Buch (erscheint im Juli). Ich werde darin diese Glücksspiele im Detail erläutern. Eine Ankündigung wird auf www.alliance-ch.ch folgen.

Sodann lade ich Sie ein, unsere biblische Finanzlehre auf Radio-R (christliches Radio) zu verfolgen (in französischer Sprache, somit ist Sprachkurs inbegriffen!). So gelangen Sie dorthin: https://radio-r.ch/ - Klicken Sie auf "Podcasts" und dann auf "Votre argent compte" - und schon sind Sie da. 31 Podcasts stehen Ihnen zum Anhören zur Verfügung!
Kurt Bühlmann
Präsident des VR Genossenschaft Alliance-CH